Was interessiert dich besonders. Ich beantworte deine Fragen persönlich, auf dieser Seite oder in einem Blogbeitrag auf meiner Seite.

Deine Frage an mich

Wie würdest du dich als Mensch beschreiben?

 

Ich würde mich selbst als gefühlsbetonter Mensch beschreiben, der in vielen Situationen eine klare Struktur braucht. Erlebnisse und Erfahrungen prägen meine Denk- und Arbeitsweise. Oft denke ich, auch wegen meiner Feinfühligkeit, über vieles lange nach. Wichtige Entscheide treffe ich selten spontan. Auf der einen Seite kann dies für kreative Lösungen sehr hilfreich sein. Auf der anderen Seite belasten mich diese Gedanken oft unnötig.

Eine meiner grössten Stärken ist mein Kampfgeist. Ich bin der Meinung, dass man vieles erreichen kann, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Dank meiner Fröhlichkeit und Offenheit fällt es mir leicht, Kontakte mit anderen Menschen zu knüpfen. Ausserdem habe ich ein gutes Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen Menschen. Ich kann mich oft auf meine Intuition und Menschenkenntnis verlassen.

Aufgrund meines starken Harmoniebedürfnisses, stelle ich die eigenen Wünsche lieber in den Hintergrund, um für alle die bestmögliche Situation zu schaffen. Aus Rücksichtsnahme behalte ich meine negativen Gefühle, Gedanken und Ängste für mich. Dies sollte ich unbedingt ändern, um meine Probleme nicht dauernd mit mir alleine ausmachen zu müssen.

Wie hat sich dein Leben nach dem Februar 2016 verändert?

Vorerst veränderte sich innerhalb der ersten acht Wochen nicht viel, ausser den vielen Spitalbesuchen, meiner schlechten gesundheitlichen Verfassung und die Suche nach deren Ursache. In unserer Unwissenheit dachten wir alle, dass mein Sehvermögen wieder zurück käme. Es war kaum vorstellbar, dass dies nicht passieren sollte. Niemand hätte gedacht, dass alles anders kommt.

Im April 2016 erhielt ich meine zweite Krebsdiagnose und damit die Erklärung, weshalb ich langsam erblinden werde. Meine Ärzte klärten mich über den Verlauf der Krankheit in den nächsten Monaten auf. Ich erfuhr, dass ich ein äusserst seltenes Krankheitsbild hatte. Damals, als meine Onkologin mir diese Tatsache offenbahrte, liefen meine Tränen die Wange herunter und mein Herz schlug wie wild. Plötzlich wurde mir schwarz vor den Augen. Ich war einfach nur sprachlos und überfordert von der neuen Realität, als mich das Pflegepersonal wieder zurück ins Bewusstsein holten. Es war weniger die erneute Diagnose Krebs, die mich schockierte. Was mich am meisten interessierte, war die Frage, ob ich jemals wieder sehen könnte. Unterstütze mich.

Am Anfang kämpfte ich mehr mit der Erblindung als mit der lebensbedrohlichen Krebserkrankung. Diese Doppelbelastung war äusserst schlimm zu ertragen. Plötzlich war ich auf fremde Hilfe angewiesen und konnte mich im Alltag nicht mehr selbstständig bewegen.

Heute bin ich jedoch stolz auf meine bisherigen Fortschritte. Im April 2017 werde ich für einige Monate nach Basel gehen. In einer Blindenschule werde ich die Hilfsmittel besser kennenlernen und mich auf meine beruflichen Möglichkeiten konzentrieren. Es ist mir sehr wichtig, dass ich eine geeignete Anstellung für mich finde, welche mir Spass macht. Trotz meiner Erblindung werde ich nicht aufgeben. Ich bin überzeugt, dass man mit einem starken Willen auch ferne Ziele erreichen kann.

Hast du Erfahrungen machen dürfen, die du ohne Erkrankung nicht gemacht hättest?

Ich erfuhr, wer auch in schwierigen Lebenssituationen zu mir steht. Ich bin überrascht wie viele hilfsbereite und liebenswürdige Menschen an meiner Seite stehen. Jede und jeder möchte ich in meinem Leben nicht mehr missen.

Ich kann sagen meinen Körper und meine Bedürfnisse durch die Erkrankung besser kennen gelernt zu haben. Heute kenne ich mich besser als je zuvor. Jeder Tag ist ein neues Glück und ich versuche das Leben wieder in vollen Zügen zu schätzen. Die Augenblicke der Liebe oder Fröhlichkeit koste ich in vollen Zügen aus.

Meine anderen Sinne werden jetzt viel mehr gebraucht und dadurch geschärft. Nachdem ich meine Erblindung akzeptiert habe, bereitet es mir grosses Vergnügen meine täglichen Fortschritte zu erkennen. Durch die andere Wahrnehmug der Begegnungen im Alltag öffnen sich mir Türen, die sehenden Personen oft verschlossen bleiben. Manchmal ertappe ich mich sogar beim Schmunzeln über die unnötigen Probleme sehender Mitmenschen.

Mein näheres Umfeld führt mich, wenn ich nicht mit meinem weissen Langstock unterwegs bin. Auch nehmen sie meine Hand, um mir Objekte meiner unmittelbaren Umgebung zu zeigen. Das Ertasten und Berühren finde ich wirklich schön.

Wie erlebst du dein Umfeld? Was ist schwierig, was hilft?

 

In der Zeit als es mir schlecht ging, dachte ich oft über den Tod nach. Ich überlegte mir, wie es wäre, als Schutzengel über meine Liebsten zu wachen. Im Geheimen schrieb ich Abschiedsbriefe und malte mir in Gedanken meine Beerdigung aus. Das half mir trotz meiner positiven Lebenseinstellung und meines Kampfgeistes.

Es wurde auch zum Ritual meinen Eltern jeden Abend zu sagen, wie lieb ich sie habe und wie stolz ich darauf bin, ihre Tochter zu sein. Eine bessere Familie hätte ich mir in meinen schönsten Träumen nicht vorstellen können.

Für meine Eltern war meine erneute Krebserkrankung ein schwerer Schlag. Die Diagnose riss alle Wunden von früher auf. Sie wussten, was nun auf uns zukommen würde, da ich als Baby bereits einen Tumor hinter dem Auge hatte. Mein Vater versuchte stark zu sein und positiv zu denken. Meine Mutter und ich weinten stundenlang zusammen. Es tat uns gut offen darüber zu sprechen. Mein Freund ist die ganze Zeit immer hinter mir gestanden. Er und meine Eltern motivierten mich, als ich nicht mehr weitermachen wollte und versuchten mich stets bei Laune zu halten. Mein Freund gab mir zudem jenes Selbstvertrauen zurück, welches ich durch den Krebs und die Blindheit verloren hatte.

Ich habe das Glück in einer grossen und liebenswerten Familie aufzuwachsen. Insgesamt habe ich sechs Tanten und Onkel sowie zwei grossartige Paten. Das wunderbare daran ist, dass ich nun 20 Cousinen und Cousins an meiner Seite habe. Sie alle wollen mich unterstützen und versuchen mich abzulenken oder zu helfen. Diese selbstlose Unterstützung ist einfach atemberaubend. Vielen Dank dafür!

Mit der Erblindung konnte ich am Anfang überhaupt nicht umgehen. Ich versuchte es zu verdrängen und liess mir beim Alltag stark helfen. Der Bruder meines Vaters, welcher als Kleinkind selber durch einen Augentumor erblindete, half mir den Weg zurück in den Alltag zu finden. Es war äusserst wohltuend mit ihm darüber zu sprechen. Er zeigte mir die Hilfsmittel und lernte mich die Brailleschrift mittels Braille Zeile.

Harry Wiedmann von der Firma PASO in Dallenwil (NW) gab mir Schmuck mit negativen Ionen. Diese halfen mit, mein Immunsystem im Körper wieder aufzubauen. Pasquale De Rosa von der Firma Divinita GmbH (SZ) zeigte mir einen Weg, die Beherrschung meiner Körperfunktion zurückzugewinnen und mich gesund zu pflegen. Er behandelte mich mit Ionen-Stäben und sorgte dafür, dass meine Energiebahnen wieder fliessen können. Michele Gallo von der Praxis Essenz (OW) massierte mich. So spürte ich meinen Körper wieder besser und kann ihn aufbauen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gesunde Psyche zur Heilung beitragen kann. Positive Gedanken und Kampfgeist helfen einem die Lebensqualität zu verbessern. Die Freude am Leben und die Sicht der Dinge durch Kinderaugen sollten nie verloren gehen. An Geniess-Momenten, wie Spaziergängen an der frischen Luft, Baden im See, einkaufen gehen oder sonstigen Aktivitäten, sollte es nicht fehlen. Meine Ernährung hat durch die Erkrankung einen höheren Stellenwert erhalten. Ich esse viel frisches und biologisches Obst, Gemüse und Nüsse. Am liebsten in einem Smoothie zubereitet.

Meditationen halfen mir Entspannung zu finden. Dies habe ich erst seit meiner Erkrankung ausprobiert. Es steigert mein Wohlbefinden. Mit den Gedanken kann man vieles erreichen. Ich kann allen Betroffenen nur raten die Ratschläge auszuprobieren. Als es mir sehr schlecht ging, half mir mein Glaube oft weiter. Vor dem Einschlafen sprach ich mein gewohntes Gebet und bat Gott um Unterstützung für mich und alle Menschen, die Hilfe brauchen. Es wäre zu schön, wenn es kein Leid und Elend mehr auf dieser Welt gäbe.

 

Wie denkst du über deine Zukunft?

 

Durch die Krankheit lerne ich jeden Tag so zu nehmen wie er kommt. Zukunftspläne zu schmieden, kann schön aber auch belastend sein. Ich muss meinem Körper Zeit geben, zu kräften zu kommen und sich zu regenerieren. Sobald meine Genesung weiter fortgeschritten ist, konzentriere ich mich auf das nächste Vorhaben.

Mein grösster Wunsch wäre es den Beruf zu finden, welcher mich glücklich und zufrieden macht. Dabei ist es für mich wichtig, auch anderen Menschen zu helfen. Gerne möchte ich Allen Betroffenen mitteilen: „Bitte gebt nicht auf! Auch wenn der Weg lang und steil ist, kann man sich freuen, dem Ziel immer näher und näher zu kommen. Manchmal lohnt es sich auch kleine Fortschritte zu feiern. Das kann einem sehr viel Kraft geben. Kämpft weiter!

Ich bitte um Unterstützung

Um mir eine spätere Behandlung finanzieren zu können, bin ich auf Spenden angewiesen. Werde jetzt mein Gönner und unterstütze mich in meiner Zukunft. Vielen herzlichen Dank für deine Unterstützung. Wenn du magst, kannst du mich gerne für Fragen, Unklarheiten oder Bemerkungen kontaktieren.